Knacken an der Hinterachse

Kupplung, Getriebe, Achsen, Allradantriebe, Zapfwelle
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BjRi77
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Knacken an der Hinterachse

Beitrag von BjRi77 »

Hallo Leute,
heute habe ich bei einem Freund mit meinem Jaguar 95 einen Mulcher leihweise abgeholt. Der Mulcher hat ein Gewicht von etwas mehr als einer Tonne. Als ich dann vom dortigen Hof eine gute Strecke bergab Richtung nachhause gefahren bin, ist mir ein Klopfen im Bereich der Hinterachse aufgefallen. Kurvenfahrt oder Geradeausfahrt war egal. Nicht dauerhaft....eher so, als ob es immer an einem gewissen Abrollpunkt eines Hinterrades wäre. Wobei hier auch nicht erkennbar bei jeder Umdrehung. Zuhause habe ich das Gerät abgehängt und ohne Last an der Hinterachse probiert. Das war wesentlich leiser und weniger aber nicht weg.

Angeguckt: Es schlägt nichts irgendwo an. Es hat auf jeden Fall mit den sich drehenden Rädern zu tun. Bei laufendem Motor im Stand ist nix zu hören. Bremsleistung vorhanden, Antriebsleistung ebenfalls.
Was meint ihr, könnte das sein?

Gruß aus dem Saarland. ...
Björn
Cassani
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von Cassani »

Hallo BjRi77 !

Für das Klopfen wie Du es beschreibst, mag es verschiedene Ursachen geben. Ich selbst habe das jetzt schon zweimal an unterschiedlichen Traktoren erlebt. In beiden Fällen waren die Radschrauben los. Das würde ich jetzt zuerst mal überprüfen. Falls Du verstellbare Felgen hast, können es auch die Schrauben sein, mit denen das Felgenbett an der Felge befestigst ist.

Grüsse
Cassani
Sameleopard85
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von Sameleopard85 »

Bei uns am Leopard waren es 2 schrauben von den verstellfelgen. Da brechen die unterlegscheiben wohl schnell mal weg.


Gruss

Sascha
BjRi77
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von BjRi77 »

Servus Leute,

gestern Abend war's mir dann dunkel geworden. Heut Mittag nach dem Dienst hab ich dann geguckt und musste feststellen, dass, bis auf zwei, alle Radbolzen am linken Hinterrad lose waren.....

Vielen Dank an euch!!!!

Björn
Cassani
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von Cassani »

Hallo Björn!
Freut mich dass der Tip erfolgreich war. Unter der Rubrik "Off Topic" - Anzugsdrehmomente Radschrauben
habe ich ja schon mal was zu diesem Thema geschrieben. Bei meinem SAME 360 hatte ich beim ersten Mal die Radschrauben mit 210 Nm gezogen, da dies der Wert war den mein Drehmomentschlüssel hergab. Dies war auf jeden Fall zu wenig. Jetzt habe ich sie mit 300 Nm angezogen. Das scheint ok zu sein. Da ich Spaß an Werkzeug habe, habe ich mir für solche Gelegenheiten einen Drehmomentschlüssel von Britool HVT 7200 ( 200 bis 810 NM) gebraucht bei Ebay für 100 Euro gekauft. Der 120 cm lange Schlüssel war fast neuwertig, stammte von einem LKW-Fahrer. Kam in einer Blechbox mit einer 3/4 Zoll Verlängerung, einer 3/4 Zoll 30 ziger Nuss und einem 30 ziger Rohrschlüssel. Nach 10.000 Anwendung soll er neu kalibriert werden. Ob man so einen Schlüssel unbedingt haben muss, laß ich mal dahingestellt sein. Auf jeden Fall haben wir ihn schon mehrfach bei anderen Gelegenheiten im Dorf eingesetzt u.a. für Radlager an Anhängern die mit 340 Nm angezogen werden müssen.
Hast Du irgendwelche genauen Werte mit denen die Radschrauben an Deine Traktor angezogen werden sollen ?
Grüsse Cassani
BjRi77
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von BjRi77 »

Hallo Cassini,

genaue Werte hab ich natürlich nicht! :D ich habe den Schlepper im vergangenen Jahr gekauft, da ich einen Schlepper für die Ballenpresse brauchte. Eigentlich IHC-Fahrer, hab ich mich für eine günstigere Variante ob der einzigen Nutzung an der Presse umgeguckt. ....jetzt nutze ich den SAME wesentlich öfter, als den Cormick....
Daher habe ich auch nicht groß auf mitgereichte Unterlagen geachtet...
Eine Betriebsanleitung bzw. ein Nutzerhandbuch wären nicht schlecht.....wenn also jemand was Diesbezügliches hätte... ;)

Gruß....
Cassani
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Re: Knacken an der Hinterachse

Beitrag von Cassani »

Hallo Björn!

Ein Werkstatthandbuch und eine Bedienungsanleitung kannst Du in historischen Archiv von SAME http://www.archiviostoricosamedeutz-fahr.com für je 15.00 Euro kaufen. Den Preis finde ich gegenüber den von privaten Anbietern geforderten Preisen für solche Unterlagen ganz ok.
In diesen Unterlagen findest Du alle möglichen Daten zu Ölsorten, Ölmengen, Reifengrößen, Luftdruck usw. Im Werkstatt-handbuch gibt es auch Tabellen für bestimmte Drehmomente die am Motor einzuhalten sind. Dummerweise gibt es aber keine Werte für die Radmuttern / Radbolzen. Das scheint bei Traktoren aber überwiegend normal zu sein. Warum das so ist weiß ich nicht. Im Internet findest Du alle möglichen Tabellen die sich mit den Anzugsdrehmomenten von Radschrauben / Radbolzen von PKW's, Kleintransportern und LKW's beschäftigen aber kaum eine für Traktoren. Außerdem schwanken bei Traktoren die Werte bei vergleichbaren Radbolzendimensionen, im meinem Fall M 18 x 1,5 von ca. 240 NM bis 400 NM je nach Hersteller. Ab und zu diskutiere ich mit meinem Nachbarn ( Maschinenbauingenieur und zeitweise TÜV-Mann) über dieses Thema. Wenn ich dann mit meinen Drehmomenten komme, hält der mich für bekloppt und verweist darauf, dass man auch ein 1 m langes Rohr nehmen kann an dessen Ende man dann mit 24, 30 oder 40 kg drückt. Außerdem kommt dann auch noch der Spruch: "Anziehen bis fest". Klar kann man alles machen und wenn mir in der Pampa die Schrauben los gehen, mache ich das auch. Warum soll ich das aber machen, wenn ich zu Hause für alle möglichen Gelegenheiten einen passenden Drehmomentschlüssel habe. Selbst wenn man davon ausgeht, dass kaum ein Drehmomentschlüssel genau ist, dürfte dessen Genauigkeit immer noch besser sein, als meine Schätzungen ob ich am Ende eines 1m langen Rohres nun mit 24 kg oder 30 kg drücke. Ich bin mir darüber im Klaren, dass bestimmt 99 % aller Hobby-Traktorfahrer ihre Radschrauben nach Gefühl anziehen und damit auch klar kommen. Trotzdem fände ich es schön, wenn man auch dafür konkrete Werte hätte.
Viele Grüsse
Cassani
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